PLS-Logo |   Dies & Das zur Stadtplanung — Teil 8
  (Chronik)

khd
    Stand:  23.10.2014   (79. Ed.)  –  File: PLS/Ex/PLS_Dies-Das_08.html



Diese Seite ist Teil des Bürger-Portals zur Stadt(ver)planung in Lichterfelde-Süd. Giesensdorf – wie Lichterfelde-Süd früher hieß – ist seit jeher das Stiefkind der (Bezirks-) Politiker. Manche von ihnen wissen noch nicht mal, wo „Giesensdorf“ überhaupt liegt — und entscheiden dennoch über gravierende Bauleitplanungen in dieser Gegend. Man schob und schiebt dort gerne etwas hin, was man in den feineren Wohnquartieren des Bezirks nicht so gerne sieht. [Ständig benachteiligt!]

  Lichterfelde-Süd / Giesensdorf
Ständig benachteiligt!
Eine Abrechnung
 
Auf den „Dies & Das“-Seiten sind u. a. Fakten und aufschlußreiche Begebenheiten dokumentiert. Dieser 8. Teil beschäftigt sich mit der Geschichte von Lichterfelde-Süd, wobei die Chronik des heutigen Planungsgebiets südlich der Thermommeter- Siedlung im Vordergrund stehen wird.

Diese neue Zusammenstellung ist noch weit davon entfernt, vollständig zu sein. Erst nach und nach wird sie ergänzt werden. Alles beruht auf Angaben aus verschiedenen Quellen und ist sorgfältig recherchiert. Mit den * zum Anklicken sind belegende und weiterführende Links angegeben. [Translation-Service]

I n d e x :


khd-Page


Aus der Geschichte der Teltower Hochfläche


Chronik des Ortsteils Lichterfelde-Süd
im Bezirk Berlin-Steglitz

Neu zusammengestellt und ergänzt von
Karl-Heinz Dittberner
1998–2014

Quellen: Internet-Recherchen + Eigenes Archiv.

 
Zeit W a s   g e s c h a h ? Anm.
 
  Vor Christus
um 20.000 v.Chr.   In der Weichsel-Eiszeit entsteht die im Südwesten Berlins liegende Grundmoränen-Hochfläche Teltow („Teltow-Platte“), auf der neben der Stadt Teltow auch Giesensdorf bzw. Lichterfelde-Süd liegen.  
9000–8000 v.Chr.   In der Bäke-Niederung (heute Teltow-Kanal) siedeln einzelne Jäger, die Pfeilspitzen, Schaber und Feuersteinbeile hinterlassen.  
400–300 v.Chr.   Vermutlich die ersten Ansiedlungen auf der Teltow-Hochfläche.  
 
  Vor 1800
um 500   Der Siedlungsraum auf der Teltow-Hochflächew ist vermutlich leer.  
etwa um 700   Von Osten wandern slawische Stämme in den siedlungsfreien Raum ein.  
11. Juni 1157   Gründung der Mark Brandenburg durch den Askanier Albrecht den Bären. Damit geht die slawische Zeit zu Ende. * 
um 1200   Gründung des Dorfes Giesensdorf am südlichen Rand der Bäke-Niederung durch Einwanderer, die von Westen ins Brandenburgische kamen.  
um 1250   Bau der Giesensdorfer Dorfkirche aus Feldsteinen.  
1299   Erste urkundliche Erwähnung von Giesensdorf als „Ghiselbrechtstorp“. Giesensdorf bildet die Basis – den Kern – des heutigen Berliner Stadtteils „Lichterfelde-Süd“ (natürlich wird das mit Bindestrich geschrieben!). 1
 
  19. Jahrhundert
1840/41   Bau der Anhaltischen Eisenbahn von Berlin nach Halle (heute: Anhalter Bahn). Diese durchquert die Giesensdorfer Feldmark.  
1860   Gründung des Villenviertels Lichterfelde-West.  
1882   Die bestehenden Lichterfelder Siedlungen (Lichterfelde-West, Lichterfelde-Ost und Giesensdorf) werden zu Groß-Lichterfelde vereinigt.  
1888   Durch Giesensdorf dampft die erste Straßenbahn. Sie verbindet den „Anhalter Bahnhof“ (heute: Bhf. Lichterfelde-Ost) mit der Stadt Teltow.  
ab 1890   Die Deutsche Volksbau-AG beginnt zwischen Lindenstraße und Feldstraße mit dem Bau einfacher Häuser.  
um 1896   Man macht sich erste Gedanken, wie man die Giesensdorfer Felder östlich der Anhaltischen Eisenbahn bebauen könnte. [Bebauungsplan von 1898].  
 
  20. Jahrhundert
1900–1906   Bau des Teltowkanals durchs Tal der Bäke. Dabei verschwindet auch der Teltower See.  
1914–1918   I. Weltkrieg.  
1. Okt. 1920   Groß-Lichterfelde wird in Berlin eingemeindet. Es wird Ortsteil des Bezirks Berlin-Steglitz.  
 
  Ab 1930
1938   Die Deutsche Reichsbahn erwirbt in Lichterfeld-Süd von der jüdischen Kaufmannsfamilie Sabersky ein 110-Hektar-Grundstück („Bahn-Areal“), um dort ein großes Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) im Zusammenhang mit dem am Priesterweg geplanten riesigen Berliner Südbahnhof zu bauen. 4
* 
1939–1945   II. Weltkrieg.  
1939–1945   Während des II. Weltkriegs kam man mit dem RAW-Bau in Lichterfelde-Süd nicht voran. Es fanden nur umfangreiche Erdarbeiten statt, wie auf einem Luftfoto von 1941 zu erkennen ist. Ob bereits Fundamente gelegt wurden, ist unklar. Am Nordrand des Bahn-Areals entstanden am Landweg etliche Baracken für Gefangene und Zwangsarbeiter.  
 
  Ab 1940
8. Mai 1945   Ende des II. Weltkriegs.  
 
  Ab 1950
um 1950   Nach der Blockade West-Berlins siedeln sich in den Baracken am Landweg einige kleine Gewerbebetriebe an.  
1952–1954   Für Flüchtlinge werden am Woltmannweg und an der Zimmerstraße lagerartige Steinbaracken mit 450 extrem spartanischen Wohnungen gebaut. Diese „Kleinraum-Siedlung“ führte zu vielfältigen sozialen Problemen.  
Herbst 1953   Die Amerikaner beschlagnahmen einen großen Teil des Bahn-Areals zwischen Anhalter Bahn-Trasse und der Osdorfer Straße, um dort nach dem Aufstand in der DDR vom 17. Juni 1953 einen Truppenübungsplatz einzurichten. Dieser erhält nach dem 1. Berliner US-Kommandanten Generalmajor Floyd Lavinius Parks den Namen „Parks Range“.  
 
  Ab 1960
1961   Im Baunutzungsplan West-Berlins wird das Bahn-Areal in Lichterfelde-Süd als „Baulandreserve“ ausgewiesen. Auch wenn dieser alte Plan noch heute als Bebauungsplan gelten kann, ist aus ihm für das Areal kein Baurecht ableitbar. * 
um 1962 (?)   Alles Bahnvermögen (Grundstücke), das nicht zum Eisenbahn-Betrieb der (DDR-)Reichsbahn benötigt wird, wird in West-Berlin der Behörde „Verwaltung des ehemaligen Reichsbahnvermögens“ (VdeR) unterstellt. Dazu gehört auch das Bahn-Areal in Lichterfelde-Süd.  
um 1963   Der Bezirk Steglitz kauft das große Kali-Syndikats-Gelände zwischen Ostpreußendamm und Holtheimer Weg für rund 10 Mio. DM, um dort Flächen für Freizeit-Aktivitäten (Sportplatz, Schwimmbad, Park) zur Verfügung zu haben. Aber daraus wurde nichts.  
um 1966   Der Wohnungsmangel im eingemauerten West-Berlin macht es notwendig, auch einen Teil der Giesensdorfer Felder östlich der Anhalter Bahn zu bebauen. Es beginnen die Planungen für eine weitere Stadtrandsiedlung, die dann von 1968–1974 mit den Straßen Celsiusstraße, Fahrenheitstraße und Réaumurstraße vor allem von der GSW und der GAGFAH gebaut wird (später „Thermometer-Siedlung“ genannt).  
 
  Ab 1970
Juli 1973   Pfarrer Gustav Roth der ev. Kirchgemeinde Giesensdorf fragt im Gemeindeblatt: „Was wird aus Lichterfelde-Süd?“ Das ist ein Schlüssel-Artikel, um 40 Jahre an total irrationaler Politik für die Menschen in Lichterfelde-Süd zu verstehen. Was wurde da nicht alles versprochen und nie gehalten...  
um 1973   Die evangelische Kirchgemeinde Giesensdorf beginnt in ihrem neuen Gemeindezentrum Celsiusstraße in der Thermometer-Siedlung mit kontinuierlicher Gemeinwesenarbeit zur Unterstützung der sich bildenden Bürgerinitiativen. 3
1974   In der Thermometer-Siedlung gründen GSW-Mieter die „Mietergruppe Lichterfelde- Süd“, die sich um die enormen Defizite in der Thermometer-Siedlung kümmert. * 
Okt. 1977   In Lichterfelde-Süd wird die „Umweltschutz-Initiative Lichterfelde-Süd“ (ULS) gegründet, um sich gegen Umweltbelastungen zu wehren. Anlaß ist der Protest von 500 Bürgern gegen ein geplantes 2. Aluminium-Schmelzwerk südlich der Réaumurstraße. * 
1. Mai 1978   Die von den Bürgern in Lichterfelde-Süd erkämpfte schnelle Bus-Verbindung nach Steglitz (A86, später A186 genannt) nimmt ihren Betrieb auf.  
 
  Ab 1980
1980   Im Rahmen der Bürgerbeteiligung bei der 9. Änderung des Berliner Flächennutzungsplans (FNP) reicht die ULS eine Bürgerpetition mit über 2000 Unterschriften ein. Für den Teilplan 16 wird statt des vorgesehenen Industriegebiets (GI) ein Gewerbegebiet (GE) sowie eine Umweltsanierung gefordet.  
Aug. 1981   Berlins Umweltsenator Hassemer (CDU) verspricht der ULS eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP), die dann aber nie stattfand. Vermutlich ebnete das Versprechen aber den Weg zu einem Landschaftsplanverfahren.  
1982   Das Bezirksamt Steglitz legt den Entwurf des Bebauungsplans XII_252 für Lichterfelde-Süd mit einem großen Industriegebiet (GI) und einem Gewerbegebiet (GE) vor.  
29. Nov. 1983   Das Bezirksamt Steglitz beschließt die Aufstellung eines Landschaftsplans XII-2 (später XII-L2 genannt) für Lichterfelde-Süd. [Begründung von 1983] * 
17. Dez. 1984   Im Rahmen der Info-Veranstaltung des Bezirksamts zum Landschaftsplan XII-L2 in der Kopernikus-Schule wird vom Senat ein Industriegebiet (GI) in Lichterfelde-Süd endgültig abgesagt. Für die dort zu entwickelnden Arbeitsplätze reiche ein Gewerbegebiet (GE) mit Umwelt-Auflagen aus. Ein großer Erfolg der Bürgerinitiative ULS. * 
1987   Das Bezirksamt Steglitz plant am Ostpreußendamm den Bau eines Kombibades (Hallen- und Freibad). [mehr]  
Dez. 1988   Das Bezirksamt berichtet der BVV Steglitz über seine Bemühungen, südlich der Thermometer-Siedlung Naherholungsflächen zu kaufen oder zu pachten. Im Landschaftsplanverfahren XII-L2 hatte sich herausgestellt, daß in diesem Bereich rund 4 ha für Freizeitaktivitäten der Bevölkerung fehlen. * 
1989   Die neue Wohnanlage am Woltmannweg erhält den 1. Preis des Wettbewerbs „Naturnahe Kleingarten- und Wohnungsgrünanlagen“. [mehr]  
9. Nov. 1989   In Berlin fällt die Mauer zwischen Ost- und West-Berlin.  
14. Nov. 1989   Am Ende des Ostpreußendamms wird die Mauer zur DDR geöffnet. Die Öffnung der Grenze an der Osdorfer Straße erfolgte wohl einige Tage später.  
 
  Ab 1990
3. Okt. 1990   Deutschland wird nach über 40 Jahren der Teilung wieder vereinigt.  
1993   Die Amerikaner stellen den Betrieb ihres Truppenübungsplatzes „Parks Range“ in Lichterfelde-Süd ein. Danach wird die Geisterstadt „Doughboy City“ abgerissen.  
30. Dez. 1993   Unter dem Pfad (URL) „http://userpage.fu-berlin.de/~dittbern/Archiv/Thermometer- Siedlung_01.html“ (Pfad heute obsolet) startet im Internet eine erste Dokumentationseite zu den vielen Problemen der Thermometer-Siedlung in Lichterfelde-Süd. Bis 2013 sollten weitere interessante 15 Web-Seiten folgen. * 
1994   Nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten (BRD + DDR) fusioniert die Deutsche Bundesbahn mit der Reichsbahn der DDR zur Deutschen Bahn AG (DB). Diese übernimmt wieder ihren alten Grundbesitz in Eigenregie. Da die DB außerdem 1992/93 von der Politik den Auftrag erhalten hatte, sich vollkommen zu privatisieren (mit Börsengang), gründet die DB ganz viele Tochter- Unternehmen — eines davon ist die Eisenbahn-Immobilien Management GmbH (EIM).  
1994   Für Lichterfelde-Süd wird eine Änderung des Berliner Flächennutzungsplans beschlossen. Vorgesehen sind hier nun Wohngebiete mit W2 und W4, ein Mischgebiet M2 und an der Bahn ein Gewerbegebiet GE sowie Grünflächen. [mehr]  
1995–2000   Baustadtrat im Bezirk Steglitz ist Norbert Kopp (CDU).  
1996   Die bundeseigene EIM übernimmt alle Eisenbahn-Immobilien, die nicht mehr zum Bahnbetrieb benötigt werden, auch das Bahn-Areal in Lichterfelde-Süd. Die EIM hat den Auftrag, diese Grundstücke einer neuen Nutzung zuzuführen oder zu verkaufen, was aber irgendwie nicht so recht gelingt.  
um 1997   Die EIM tut sich mit der Steglitzer Haberent Grundstücks GmbH zusammen, um auf dem Bahn-Areal südlich der Thermometer-Siedlung ein neues Stadtviertel mit rund 5.000 Wohnungen aus dem Boden zu stampfen.  
Feb. 1997   Der Steglitzer Baustadtrat Norbert Kopp (CDU) erklärt laut Berliner Zeitung zu den Bauabsichten auf dem Areal südlich der Thermometer-Siedlung: „Die vom Grundstückseigentümer vorgesehenen 5.000 Wohnungen lassen wir nicht zu. Höchstens 2.000.“ [mehr]  
1997/1998   Haberent und EIM veranstalten einen „Städtebaulichen Realisierungswettbewerb“, aus dem am 19.6.1998 der Entwurf von Prof. Beigel (London) als Sieger hervorgeht. [mehr]  
19.5.1998   Im Urteil 4A-9/97 legt das Bundesverwaltungsgericht Essentials für die Anwendung des EU-Rechts zum besonderen FFH-Artenschutz fest. Der Bezirk Steglitz ignoriert diese bei den Planungen für Lichterfelde-Süd.  
25.9.1998   Die S-Bahn fährt wieder bis Lichterfelde-Süd und mit „Osdorfer Straße“ gibt es einen neuen S-Bahnhof.  
1998–2002   Die kleine HABERENT GmbH versucht, den Beigel-Entwurf zu realisieren. Dieser sieht eine nahezu vollständige Bebauung des Bahn-Areals vor. Nur die bereits aus dem Landschaftsplan-Verfahren von 1984 (XII-L2) bekannten besonders wertvollen Biotopflächen sollen mit etwas vom Umfeld erhalten bleiben („Grüne Mitte“). [Planskizze]  
 
  Ab 2000
1. Jan. 2001   Aus den bisherigen Bezirken Steglitz und Zehlendorf wird im Rahmen der Berliner Bezirksreform der neue Groß-Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Damit treten Belange von Lichterfelde-Süd in den Hintergrund.  
2001   Der Bundesfinanzminister wollte endlich Geld sehen. Und so verpaßte man der EIM erst einmal einen wohlklingenden Namen. Aus der EIM wurde die „Vivico Real Estate GmbH“.  
2002   Das Großprojekt der Haberent/Vivico, auf dem Bahn-Areal südlich der Thermometer-Siedlung, ein neues Stadtviertel zu bauen, gilt endgültig als gescheitert. [mehr]  
2006   Beim DB-Eigentümer Bund (Bundesfinanzminister ist Peer Stenbrück, SPD) fällt die Entscheidung, die VIVICO komplett samt allen ihr zugewiesenen bundesweiten Bahn-Immobilien zu verkaufen, sobald sich eine günstige Gelegenheit ergeben würde. Die spätere Skandalbank Sal. Oppenheim und die Kanzlei White & Case werden beauftragt, in einem internationalen Bieterverfahren nach geeigneten Käufern zu suchen.  
ab 15.11.2006   Norbert Kopp (CDU) ist Bürgermeister im neuen Bezirk Steglitz-Zehlendorf.  
Dez. 2007   Der Bund verkauft die VIVICO Real Estate GmbH samt den Eisenbahn-Immobilien an die österreichische CA Immo Group (Wien), die dafür 1,03 Mrd. Euro bezahlt. Allein in Berlin besitzt die VIVICO 123 Grundstücke mit einer Gesamtfläche von rund 1,9 Mio. qm, die nun entwickelt werden sollen — darunter die rund 110 ha in Lichterfelde-Süd. [mehr]  
 
  2010
Frühjahr 2010   In Lichterfelde-Süd macht das Gerücht die Runde, daß die VIVICO auf dem Gelände südlich der Thermometer- Siedlung einen großen 18-Loch-Golfplatz mit einer Wohnbebauung am Rande plant. Es ist kein Gerücht: [Planskizze]  
Juni 2010   Das khd-research.net recherchiert den Hintergrund der Gerüchte über die Planungsabsichten für Lichterfelde-Süd und veröffentlicht ab 10.7.2010 die Ergebnisse im Internet unter „Was wird da in Lichterfelde-Süd geplant?“. 2
 
  2011
Jan. 2011   Es formiert sich ein breites „Aktionsbündnis Landschaftspark Lichterfelde Süd“, um für den Erhalt wertvoller Natur in Lichterfelde-Süd einzutreten.  
 
  2012
19. Apr. 2012   1. Bürgerdialog, veranstaltet vom Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf und dem Grundstückseigner, der CA-Immo.  
1. Mai 2012   Im World-Wide-Web des Internets startet das Bürgerportal „pruefstein-lichterfelde-sued.de“ zum Informieren und Diskutieren sowie zur „virtuellen Unterstützung des Aktionsbündnisses“, wie es in einer Beschreibung des Herausgebers heißt.  
6. Juli 2012   Auf dem internen 2. Workshop der CA-Immo präsentiert diese eine Skizze der Bebaubarkeit von ca. 34 Hektar des Planungsgebiets in Lichterfelde-Süd.  
16. Juli 2012   Die CA Immobilien Anlagen AG teilt in Wien mit, daß sie u.a. das Grundstück in Lichterfelde-Süd an die Berliner Groth-Gruppe verkauft hat, die dessen Entwicklung fortsetzen wolle. * 
 
  2013
4. Feb. 2013   Das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf veröffentlicht im Internet die Studie „Schutzgebietskonzept Lichterfelde-Süd“ des Fugmann/Janotta-Büros vom Dez. 2012, die es in Auftrag gegeben hat. Es wird darin festgestellt (Seite 52), daß nur 16 Hektar uneingeschränkt bebaubar seien. Weitere 11 Hektar können evtl. bebaut werden, wenn (rechtzeitig!) Ausgleichsmaßnahmen erfolgen. Somit beträgt die Bebaubarkeit des Areals insgesamt 27 Hektar. * 
5. Apr. 2013   Baustadtrat Norbert Schmidt (CDU) unterschreibt für das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf eine Absichtserklärung (Letter of Intent) der Groth-Gruppe, in der Eckpunkte der Planungen für Lichterfelde-Süd vereinbart werden. Jedwede Abwägung fand nicht statt. Danach sollen 39 Hektar des Areals bebaut werden. Begründet wird das nicht.  
17. Apr. 2013   Baustaatssekretär Ephraim Gothe (SPD) stellt im Abgeordnetenhaus von Berlin zur vom Bezirk mit der Groth-Gruppe vereinbarten Absichtserklärung fest: Es seien darin „eigentlich alle wichtigen Dinge vom Grundsatz her schon geregelt“. * 
Anfang Mai 2013   Berlins Umweltstaatsekretär Christian Gaebler (SPD) stellt im Umweltausschuss fest, wo für seine Verwaltung die Grenzen des Naturschutzes in der Praxis liegen: Zum Beispiel in Lichterfelde- Süd, wo seine Behörde auf großen grünen, ökologisch wertvollen Brachflächen Siedlungen bauen will. * 
Mai 2013   Nach den Plänen der Groth-Gruppe sollen sämtliche seit Jahrzehnten im Planungsgebiet ansässigen Betriebe von dort verschwinden. Die Unternehmen wehren sich und veröffentlichen ein „Gewerbeinsel-Konzept“. Am Landweg soll danach auf Wohnungsbau verzichtet werden und dort endlich das seit den 1980er-Jahren von der Stadtpolitik zugesagte Gewerbegebiet (GE) planungsrechtlich realisiert werden.  
Mai/Juni 2013   Die Groth-Gruppe beginnt damit, im Planungsgebiet ihr künftiges Bauland von 39 Hektar genau zu markieren. Auf Anweisung von Klaus Groth (Chef der Groth-Gruppe) dürfen in diesen Bereichen keine naturpflegerischen Maßnahmen mehr erfolgen, obwohl dort auch besonders streng geschützte FFH-Arten vorkommen. Die bezirkliche Naturschutzbehörde duldet das.  
um Juni 2013   Die Reitgemeinschaft Holderhof erhält von der Groth-Gruppe eine Änderungs-Kündigung des seit xxx bestehenden Pachtvertrags.  
15. Okt. 2013   2. Bürgerdialog, veranstaltet vom Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf und dem neuen Grundstückseigner, der Groth-Gruppe.  
23. Nov. 2013   Werkstatt mit Beteiligung von Bürgern, veranstaltet vom SWUP-Moderationsbüro, im Auftrag der Groth-Gruppe.  
 
  2014
20. Feb. 2014   SPD + CDU + GRÜNE beschließen im Berliner Abgeordnetenhaus ein Konzept für Lichterfelde-Süd mit 39 ha Bebaubarkeit. Der Senat solle entsprechend den Flächennutzungsplan ändern. [Beschluss]  
11. März 2014   Die verbliebenen Gewerbe-Unternehmen richten (mit Unterstützung des Aktionsbündnisses) eine Petition an das Berliner Parlament. Darin wird die Ausweisung eines Gewerbegebiets (GE) im FNP gefordert.  
23. März 2014   „Kaiser’s“ an der Osdorfer Straße, der letzte Supermarkt (Vollsortimenter) in den Siedlungen von Lichterfelde-Süd, schließt. Ersetzt wird er durch den Discounter „Penny“ der REWE-Gruppe.  
24. März 2014   Die Groth-Gruppe startet den Städtebaulichen Workshop für Lichterfelde-Süd. Eingeladen wurden 8 Architektur-Büros. Nach einem 2-stufigen Verfahren sollen im September 2014 die Ergebnisse vorliegen.  
7. Mai 2014   Auftaktveranstaltung des Städtebaulichen Workshops der Groth-Gruppe mit Besichtigung des Plangebiets in Lichterfelde-Süd. [Protokoll]  
20. Mai 2014   1. Landschaftsplanerischer Workshop der Groth-Gruppe zur „Grünen Mitte“. [Kurzbericht]  
25. Mai 2014   Volksentscheid über die künftige Nutzung des Tempelhofer Feldes (früherer Flughafen). Angenommen wird ein Bürgergesetz, das keine Bebauung vorsieht.  
18. Juni 2014   1. von der Groth-Gruppe veranstalteter Städtbaulicher Workshop. Diskutiert werden die eingereichten 8 Konzepte der Architektur-Büros für Lichterfelde-Süd.  
27. Aug. 2014   Beim 2. Städtebaulichen Workshop fällt eine Vorentscheidung über die künftige Bebauung in Lichterfelde-Süd.  
19. Sep. 2014   Das stadtplanerische Konzept des Rotterdamer Architektur-Büros „Casanova + Hernandez“ wird Masterplan-Entwurf für Lichterfelde-Süd.  
 
  Noch Unsortiertes
       
    (Ergänzungen und weitere Links folgen demnächst).  
       
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  1)  Wenn die Deutsche Bahn es als „Lichterfelde Süd“ schreibt, dann meint sie damit eigentlich „Lichterfelde (Süd)“, schenkt sich aber die Klammern.
  2)  Dabei stellte sich schnell heraus, daß diese VIVICO GmbH tatsächlich einen 18-Loch-Golfplatz plante.
  3)  Die Bezeichnung „Thermometer-Siedlung“ für die neue Stadtrandsiedlung an der Osdorfer Straße war damals noch nicht gebräuchlich.
  4)  Bislang ist nicht exakt geklärt, ob es noch Restitutionsansprüche der jüdischen Erben oder der Jewish Claims Conference gibt.


Investoren-Pläne für Lichterfelde-Süd:
[HABERENT]  [CA-IMMO 1]  [CA-IMMO 2]
[GROTH 1]  [GROTH 2]  [GROTH 3]  [GROTH 4]
[GROTH 5]  [GROTH 6]  [GROTH 7]
[GROTH 8]  [GROTH 9]
Dies & Das zu Lichterfelde-Süd:
[1: Politik]  [2: Bauleitplanung]  [3: Natur & Erholung]
[4: Bauen & Wohnen]  [5: Arbeitsplätze]  [6: Verkehr]  [7: Sozialraum]
[8: Chronik]  [9: Juristerei]  [10: Umwelt & Klima]


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(Toronto/Houston)





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