PLS-Logo |   GROTH-GRUPPE — Teil 3:
  Bauprojekt Lichterfelde-Süd

khd
    Stand:  23.10.2014   (65. Ed.)  –  File: PLS/GROTH/GROTH-GRUPPE_Planungen_03.html


Diese Seite ist Teil des Bürger-Portals zur Stadt(ver)planung in Lichterfelde-Süd. Giesensdorf – wie Lichterfelde-Süd früher hieß – ist seit jeher das Stiefkind der (Bezirks-) Politiker. Manche von ihnen wissen noch nicht mal, wo „Giesensdorf“ überhaupt liegt — und entscheiden dennoch über gravierende Bauleitplanungen in dieser Gegend. Man schob und schiebt dort gerne etwas hin, was man in den feineren Wohnquartieren des Bezirks nicht so gerne sieht. [Ständig benachteiligt!]

Mitte Juli 2012 wurde bekannt, daß die österreichische „CA Immo“ in Lichterfelde-Süd aufgegeben hat und das rund 100 Hektar große Grundstück an die Berliner Groth-Gruppe zur weiteren Entwicklung verkauft hat. In diesem 3. Teil wird über den Fortgang der Planungen dieser neuen Eigentümerin berichtet.

I n h a l t :       [1. Teil]   [2. Teil]   [3. Teil]   [4. Teil]   [5. Teil]   [6. Teil]   [7. Teil]  

Groth-Gruppe — 2. „Bürgerdialog“ am 15.10.2013


„Wie geht es weiter in Lichterfelde Süd?“

2. Bürgerdialog mit der „Groth-Gruppe“ in der Carl-Schuhmann-Sporthalle am 15. Okt. 2013
^   2. Bürgerdialog, diesmal mit der „Groth-Gruppe“ in der Carl-Schuhmann-Sporthalle (Osdorfer Str. Ecke Réaumur Str.) am 15. Oktober 2013. Es kamen gut 250 Personen. [1. Bürgerdialog]   (Foto: 15.10.2013 – swup)

Ergebnis – Themenschwerpunkte der Veranstaltung vom 15. Oktober 2013 aus Sicht des Moderators MARTIN SEEBAUER.

Auszug aus: SWUP-Büro, Berlin, 5. November 2013, 13.26 Uhr MEZ, Seite 7 + 8 (3,3 MByte). [Original]


      Neben der Information der interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatte die Veranstaltung vor allem das Ziel, ins Gespräch zu kommen, aufzurufen und festzuhalten, welche Themen aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger bei der Planung beachtet werden müssen und welche Themen wichtig sind.

      Als besonders wichtige und wiederholt angesprochene Themen wurden die folgenden identifiziert::

*  Nutzungsstruktur + Baustruktur:
  • Quantität (Anzahl der Wohneinheiten).
  • Qualität der Bebauung (Typologie, Mischung des Wohnungsangebotes).
  • Lärm und Lärmschutz.
  • Umgang mit bestehendem Gewerbe.

*  Verkehr + Erschließung:
  • Verkehrsaufkommen + Verkehrslenkung (äußere Erschließung),
  • sowohl im Nahbereich, als auch in der näheren und weiteren Umgebung.
  • ÖPNV, Park + Ride etc.

*  Infrastruktur:
  • Angebote für Kinder und Jugendliche.
  • Kitas/Schulen.
  • Freizeiteinrichtungen/-flächen.

*  Natur + Erholung + Freizeit:
  • Umgang mit dem Bestand (Flora + Fauna).
  • Biotopschutz.
  • Zugänglichkeit/Öffnung.

      Diese o.g. Themen gilt es in jedem Fall im nächsten Schritt der Bürgerbeteiligung, der Werkstatt am 23.11.2013, zu bearbeiten. [Ed: Es ist bezeichnend, daß die wertvolle „Natur“ an letzter Stelle steht!]

[21.11.2013: Kritik der Bürgerinitiative an dieser Bürgerdialog-Doku]  (1 MByte)



Und es gibt einen neuen Plan des weiteren Verfahrens:
Neuer Zeitplan der Groth-Gruppe vom Oktober 2013:
Öffentliche Informationsveranstaltung
„Wie geht es weiter in Lichterfelde Süd?“
(2. Bürgerdialog)
15. Okt. 2013  
Werkstatt „Wie geht es weiter in Lichterfelde Süd?“ 23. Nov. 2013 3
Um die im bisherigen Beteiligungsprozess aufgerufenen Fragestellungen und Themen als Vorbereitung für die weiteren Planungsschritte (Workshop-Verfahren) zu bearbeiten.    
Workshop-Verfahren „Grüne Mitte“ +
Workshop-Verfahren Städtebau
Dez. 2013 –
April 2014
2
Städtebaulicher Wettbewerb   [Wettbewerb von 1998] anschließend 4
2-stufiges Workshop-Verfahren städtebaulicher Entwurf,
Architektur- und Realisierungs-Voraussetzungen unter
Beteiligung von 10–20 nationalen und internationalen
Architektur- und Landschaftsplanungsbüros.
Auftraggeber für den Workshop:
Groth-Gruppe unter Beteiligung Bezirk, SenStadtUm.
   
Öffentliche Informationsveranstaltung Sommer 2014  
In der über die Ergebnisse der Workshops-Verfahren
informiert wird.
   
Änderung des Flächennutzungsplans und
Durchführung B-Planverfahren
anschließend 1
Mit formaler Bürgerbeteiligung nach Baugesetzbuch (BauGB).    
Verhandlungen städtebauliche Verträge 2014 / 2015  
Beginn Erschließung und Hochbau (Baubeginn) III. Quartal 2015  

Anmerkungen:
  1) Klaus Groth soll bereits beim Senat darauf drängen, den FNP-Entwurf von 2001 zu realisieren.
  2) Es blieb am 15.10.2013 unklar, ob bei diesen Workshops auch Bürger beteiligt werden.
  3) Doku der Einladung zu dieser „Werkstatt“ mit Kommentar.
  4) Das sind Experten-Workshops, ohne Beteiligung von betroffenen Bürgern.





Groth-Gruppe — Bürger-Werkstatt am 23.11.2013


„Wie geht es weiter in Lichterfelde Süd?“


Ergebnis – Kernsätze aus der Bürger-Werkstatt vom 23. November 2013 aus Sicht des Moderators MARTIN SEEBAUER.

Auszug aus: SWUP-Büro, Berlin, 12. Dezember 2013, 14.20 Uhr MEZ, Seite 10 + 11 (3,1 MByte). [Original-Protokoll]


      Als Ergebnis der Werkstatt, das in das weitere Planverfahren einfließen soll, von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Ende der Werkstatt verabschiedet.

Um sicherzustellen, dass die Kernsätze auch von Lesern (z. B. Teilnehmende der folgenden Workshopverfahren) verstanden werden, die nicht am 23.11.2013 bei der Erarbeitung dabei waren, wurden einzelne Formulierungen redaktionell von der Moderation bearbeitet. Dabei erfolgte eine Rückkopplung mit den WerkstattteilnehmerInnen, die im Verlauf der gesamten Arbeitsphase an den Thementischen präsent waren. Nach der ersten Verschickung dieser Kernsätze am 27.11.2013 erfolgten im Themenbereich soziale Infrastruktur + Vernetzung noch zwei weitere Präzisierungen.


*  Themenbereich Baustruktur + Nutzungsstruktur:
*  Themenbereich soziale Infrastruktur + Vernetzung:
*  Themenbereich Natur + Erholung + Freizeit:
*  Themenbereich Verkehr + Erschließung:
Anmerkung:
Von Bürgerseite wurden weitergehende Forderungen erhoben, die als eigene Kernsätze in der Werkstatt vorgelegt wurden, aber nicht in dieses Protokoll aufgenommen wurden. Das Aktionsbündnis erhob zwar
dagegen Protest, konnte sich aber nicht durchsetzen. Deshalb wurden diese Bürgerforderungen getrennt publziert: [Die TOP-6 für Lichterfelde-Süd].




Groth-Gruppe — Das Projekt   (Stand: Anfang 2014)


Projekt Lichterfelde-Süd

Dokumentation der Projekt-Beschreibung.

Aus: Lichterfelde-Sued-im-Dialog.de, Groth-Gruppe Berlin, 4. Januar 2014, 23.09 Uhr MEZ (Download). Alle Links (folgen noch) und [...]-Anmerkungen wurden in dieser Dokumentation redaktionell hinzugefügt. [Original]

Das Modell Gartenstadt

Die Idee der Gartenstadt stammt aus der Reform-Bewegung des frühen 20. Jahrhunderts und hatte zum Ziel, modernes städtisches Leben in naturnaher Umgebung zu ermöglichen. In und um Berlin entstanden seinerzeit gleich mehrere solcher Gartenstädte, die heute allesamt unter Denkmalschutz stehen. Einige, wie die Hufeisensiedlung in Britz oder die Gartenstadt in Falkenberg, wurden sogar in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. [Ed: Den Reformern ging es in den 1920er-Jahren aber auch darum, wirklich bezahlbaren Wohnraum zu schaffen].

Dieses historische Modell wollen wir uns für Lichterfelde Süd zum Vorbild nehmen, ergänzt um die heutigen Möglichkeiten umweltbewussten, klimagerechten und energieeffizienten Bauens.

Gebaut wird dabei nicht in das Gelände hinein, sondern nur in den westlichen, nördlichen und östlichen Randbereichen, um so eine zusammenhängende nach Süden offene Naturfläche zu bewahren.

Größe des Bauvorhabens

Der Stadtentwicklungsplan Wohnen, der sich gegenwärtig im Neuaufstellungsverfahren befindet, sieht in seinem Vorentwurf noch 3.000 Wohneinheiten für das Plangebiet vor. Wir planen zurzeit ca. 2.500 Wohnungen. Das entspricht einem ungefähren Bevölkerungszuwachs von 5.250 Menschen [Ed: also mehr als eine 2. Thermometer-Siedlung!].

Gestaltung des Bauvorhabens

      Groth-Konzept vom Aug. 2013
^   Die Groth-Gruppe hat auch schon etwas gezeichnet. Danach plant sie eine superbreite Randbebauung mit hoher Bodenversiegelung. Diese Skizze stammt nicht vom Groth-Portal. Sie wurde dem PLS-Portal Ende August 2013 anonym zugespielt. [mehr]
Um den Anforderungen dieses besonderen Projektes gerecht zu werden, ist zunächst die Durchführung von Workshop-Verfahren unter Einbeziehung international renommierter, erfahrener Architekturbüros für Städtebau und Experten für Landschaftsplanung/Naturschutz vorgesehen, die im November 2013 starten werden. Die endgültige Gestaltung wird sich erst im Laufe dieser Verfahren entwickeln, hier jedoch vorab ein Auszug aus den Planungswünschen des Bezirksamts:
  • Entwicklung eines zukunftsorientierten und in den Kiez integrierten Quartiers, das sich nördlich mit voraussichtlich fünf- bis sechsgeschossigen Bauten an die Urbanität und die gewachsenen Strukturen der sogenannten Thermometer- Siedlung anlehnt und südlich mit voraussichtlich vier- bis zweigeschossigen Bauten an die eher ländlich geprägten Gemeinden in Brandenburg.
  • Keine trennende Baukörperanordnung zur Reaumurstraße hin, sondern baulich-räumliche Öffnung zur Thermometersiedlung.
  • Attraktiver Städtebau mit hochwertiger Architektur, individuell gestalteten Fassaden, Treppenhäusern und Foyers, sowie Nachhaltigkeit in Bezug auf Qualität und Energieverbrauch.
  • Soziale Durchmischung mittels verschiedener Wohnformen und Typologien von Geschosswohnungsbauten für unterschiedliche Mietpreisvorstellungen, städtische Wohnungsbaugesellschaften, Genossenschaften, Baugruppen und Sonderwohnformen, wie betreutes Wohnen oder generationsübergreifendes Wohnen, sowie Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser als Doppel- oder Reihenhaus.
  • Beachtung ökologischer Faktoren bei der Konzeption des Entwurfs sowie der Wahl der Materialien, der Konstruktion und der technischen Systeme.
  • Anlage zusammenhängender Grünflächen, angebunden an übergeordnete Grünzüge.
  • Anlage eines oder mehrerer offener, begrünter Stadtplätze mit Nahversorgungseinrichtungen zur Vernetzung mit dem vorhandenen Kiez und als urbane Mitte von ganz Lichterfelde-Süd.
  • Attraktive Gestaltung des „Vorplatzes“ zum S-Bahnhof und des Durchgangs zum westlich der Bahn gelegenen Holtheimer Weg.
  • Möglichst Nutzung alternativer bzw. regenerativer Energiequellen (Solarenergie, Blockheizkraftwerke) und Erhalt der offenen Kaltluftentstehungsflächen.

Infrastruktur

Entsprechend der erwarteten Einwohnerzahl und gemäß der üblichen Bedarfsberechnung gehen wir derzeit in Abstimmung mit dem Bezirk von 2 bis 3 Kindertagesstätten mit insgesamt ca. 350 Plätzen aus, sowie einer dreizügigen Grundschule für ca. 450 Schüler mit den zugehörigen Sporteinrichtungen. Desweiteren sind eine Jugendfreizeiteinrichtung inklusive eines gestalteten Freigeländes und mehrere Kinderspielplätze mit einer Gesamtfläche von ca. 3.000 m2 vorgesehen.

Nahversorgungseinrichtungen, wie Lebensmitteldiscounter, Biomarkt, Drogerie, Apotheke, Arztpraxen, Frisör etc. sollen sich am geplanten Stadtplatz ansiedeln. Außerdem wird derzeit die Realisierbarkeit eines Ärzte- und Gesundheitshauses mit bewegungstherapeutischen Angeboten und einer Servicestelle für betreutes Wohnen geprüft. Die Festlegung der genauen Lage des Stadtplatzes ist Gegenstand des Workshop-Verfahrens.

Die Verkehrsanbindung des neuen Quartiers soll sich auf mehrere Anbindungspunkte verteilen, um so eine störungsfreie Abwicklung zu ermöglichen. Entsprechende Verkehrsgutachten, die auch die künftige Entwicklung einbeziehen, wurden erstellt und werden zurzeit und im Zuge des Bebauungsplanverfahrens weiter konkretisiert. Für den ruhenden Verkehr sind sowohl natürlich belüftete Tiefgaragen als auch Straßenstellplätze geplant.

Landschaftspark und Weideland

Keine Gartenstadt ohne Naturanbindung – in diesem Sinne liegen uns die ca. 57 ha Landschaftspark ebenso am Herzen, wie das zukünftige Stadtquartier. Unser Ziel ist es hierbei, natürliche Biotopstrukturen im Sinne des Artenschutzes zu erhalten [Ed: nur „im Sinne des Artenschutzes“, d. h. alle gesetzlichen Regeln inkl. des ganz besonderen FFH-Artenschutzes der EU sollen irgendwie ausgehebelt werden] und gleichzeitig einen möglichst großen Teil der Freifläche in Form einer naturnahen Parkanlage für alle Anwohner zugänglich zu machen. Zur Pflege und zum Erhalt dieser schützenswerten Naturlandschaft hat sich die extensive Beweidung durch Pferde bereits bewährt und soll daher auf ca. 20 ha des Geländes fortgeführt werden.

Die gewünschten Planungsgrundlagen im Einzelnen:
  • Bewahrung, Weiterentwicklung und Aufwertung eines zusammenhängenden Landschaftsparks mit partieller landwirtschaftlicher Nutzung und unter weitgehender Erhaltung der vorhandenen Biotope und Lebensräume schützenswerter Arten.
  • Schaffung von Durchwegungen zur behutsamen Öffnung des Landschaftspark für Anwohner und Besucher, mit Möglichkeiten zur Erholungsnutzung und Umweltbildung für Kinder und Jugendliche.
  • Sport- und Spielmöglichkeiten in Verbindung mit dem Naturraum.
  • Schaffung einer gesicherten nachhaltigen Trägerschaft für Erhalt, Pflege und Weiterentwicklung des Landschaftsparks.
  • Fortsetzung des Beweidungskonzeptes auf einer Teilfläche von ca. 20 ha.
  • Wassermanagement für Siedlungsbereich und Landschaftspark.




Groth-Gruppe — Der Städtebauliche Workshop – Teil 1


[1. Teil]   [2. Teil]   [3. Teil]   [4. Teil]  

28.3.2014 (pls). Die Groth-Gruppe will in Lichterfelde-Süd nichts anbrennen lassen. Deshalb wird es auch keinen Städtbaulichen Wettbewerb, sondern nur einen „Städtebaulichen Workshop“ mit ausgesuchten, bezahlten Fachleuten und Entscheidern geben. Da ist man vor Überraschungen sicher und kann das Ergebnis besser steuern.

Die zur Groth-Gruppe gehörende „Groth u-invest Zehnte GmbH & Co. Lichterfelde-Süd KG“, derzeit Eigentümerin des 96-Hektar-Grundstücks in Lichterfelde-Süd, hat der „Freie Planungsgruppe Berlin GmbH“ (
FPB) den Auftrag erteilt, diesen Workshop vorzubereiten und zu begleiten. Am 24. März 2014 legte die FPB nun den mit dem Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf abgestimmten Ausschreibungstext „Aufgabenstellung Lichterfelde-Süd“ vor. Die Ergebnisse sollen am 15. August 2014 präsentiert werden.

Im folgenden werden einige Auszüge aus diesem 41-seitigen Planungs-Papier präsentiert. Ansonsten empfiehlt sich natürlich die komplette Lektüre des PDF-Dokuments (9,2 MByte), das auf diesem Portal gespiegelt wurde. Sämtliche Hyper-Links wurden in dieser Dokumentation redaktionell hinzugefügt und sind im Original nicht enthalten. Ergänzt wurden außerdem in [Ed: ...] oder [...] Kommentierungen.

31.5.2014 (pls). Unter dem Datum 16.4.2014 lieferte die Freie Planungsgruppe inzwischen eine ergänzte und aktualisierte Fsssung dieser „Aufgabenstellung Lichterfelde-Süd“ mit einem neuen Terminplan. Allerdings scheint das — erst seit wenigen Tagen vorliegende — neue PDF-Dokument (xxx MByte) defekt zu sein. Der Workshop startete am 7. Mai 2014 mit einer Einführungsveranstaltung und Ortstermin in Lichterfelde-Süd, wovon inzwischen ein Protokoll vorliegt.


Städtebaulicher Workshop Lichterfelde-Süd

Aus der Grothschen Aufgabenstellung vom 24. März 2014 — teilweise ergänzt (#) aus dem Update vom 16. April 2014.


Eingeladene Architektur-Büros:     (Seite 5)#
[Ed: *-Links zeigen auf Wikipedia-Einträge]
Entscheider:     (Seite 5)#
Moderation: Prof. Hildebrand Machleidt
Anlass und Ziel:     (Seite 1)#
Die Groth u-invest Zehnte GmbH & Co. Lichterfelde-Süd KG, vertreten durch die Groth Gruppe, ist Eigentümerin der Grundstücke Landweg 1-15, Osdorfer Straße 58-70, Réaumurstraße 17-51 (Flur 5, Flurstück 4601 und 4609) in Berlin-Lichterfelde- Süd im Bezirk Steglitz-Zehlendorf.

Ziel ist es, die am südlichen Stadtrand gelegene Fläche unter Berücksichtigung und Bewahrung der großflächigen, ökologisch hochwertigen Freiflächen des Geländes als Wohnstandort zu entwickeln.

In enger Abstimmung mit dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf soll stufenweise in einem gemeinsamen Arbeits- und Diskussionsprozess mit den Eigentümern, den Vertretern aus Politik und Verwaltung, Verbänden und Bürgern mit den eingeladenen Architekturbüros die optimale, konsensfähige städtebauliche Konzeption entwickelt werden. Dies erfolgt in Form eines diskursiven städtebaulichen Workshopverfahrens.

Das städtebauliche Konzept wird die Grundlage für das Bebauungsplanverfahren sowie für die im Parallelverfahren durchzuführenden Änderungen des Flächennutzungsplans (FNP) bilden.

Die insgesamt ca. 96 ha große Fläche soll einerseits als durchgrünter Wohnstandort — mit einer Fläche von ca. 39 ha — samt ergänzender gewerblicher Nutzung zur Nahversorgung sowie der sonstigen erforderlichen Wohnfolge- und Infrastruktureinrichtungen entwickelt werden.

Andererseits ist eine ca. 57 ha große Freifläche des Geländes zu bewahren und aufzuwerten [Ed: „aufzuwerten“?!]. Es soll eine zusammenhängende naturnahe „Grüne Mitte“ mit vielfältigen, auch landwirtschaftlichen Nutzungen unter gleichzeitiger weitgehender Bewahrung der vorhandenen hochwertigen Biotope und Lebensräume schützenswerter Arten gesichert und weiter entwickelt werden. Die weitere Konkretisierung der „Grünen Mitte“ ist Gegenstand eines gesonderten
landschaftsplanerischen Fach- Workshops.

Die Ergebnisse (Kernsätze) der Werkstattgespräche vom 23. November 2013 mit Teilnahme von Bürgern und Vertretern von Verbänden werden in das Workshopverfahren einfließen (Anlage 5).

Verzeichnis der Anlagen:     (Seite 7 + 8)#
Den Teilnehmern werden zur Vertiefung und Information folgende Unterlagen zur Verfügung gestellt:
  1. Luftbilder des Plangebiets.
  2. Topografische Karte.
  3. Absichtserklärung (LOI) [vom April 2013].
  4. Dokumentation Informationsveranstaltung „Wie geht es weiter in Lichterfelde Süd?“ am 15.10.2013.
  5. Ergebnisse — zusammenfassende Kernsätze und Protokoll zur Werkstatt „Wie geht es weiter in Lichterfelde Süd?“ am 23. November 2013
    [Ed: Die Planungs-Kernsätze der Bürger wurden nicht beigefügt!].
  6. Leitbild Masterplan Eckpunkte, BA Steglitz-Zehlendorf, Entwurf August 2013.
  7. Kurze Geschichte des Grundstücks, Stadtkernforschung Dr. Benedikt Goebel, September 2012.
  8. Erläuterungsbericht Voreinschätzung zur Verkehrserschließung vom Februar 2013.
  9. Erläuterungsbericht Voreinschätzung der Auswirkungen auf Knotenpunkte Richtung Ostpreußendamm vom August 2013.
  10. Anforderungsprofil Verkehr des Bezirksamtes Steglitz- Zehlendorf, „Verkehrliche Erschließung — Darstellung des Ist-Zustandes“ vom Dezember 2013.
  11. Schalltechnische Voruntersuchung vom 5. April 2012.
  12. Schalltechnische Handlungsempfehlungen, ALB vom 19. Januar 2014.
  13. Stellungnahme des Klimaschutzbeirates Steglitz- Zehlendorf zur geplanten Bebauung in Lichterfelde- Süd vom 10.01.2014.
  14. Naturschutzfachlicher Beitrag Bestandsanalyse Biotope und Bäume vom 29. November 2013.
  15. Naturschutzfachlicher Beitrag Fauna (Erste Ergebnisse liegen bis zum 1. Workshoptermin vor).
  16. Gutachten Fugmann Janotta vom Januar 2013
    [Ed: ist vom Dez. 2012, zudem wird hier verschwiegen, daß das ein Öko-Gutachten für die Festsetzung eines gesetzlichen Landschaftsschutzgebiets (LSG) ist].
  17. Darstellung Mietfläche Beweidungskonzept.
  18. Urheberrechtsvereinbarung.
  19. Formblatt Flächenbilanz und städtebauliche Kenndaten.
  20. Organigramm Workshop Städtebau und Fachgremium „Grüne Mitte“.
Planungsaufgabe:     (Seite 23)
Bei der Entwicklung des Gebietes Lichterfelde-Süd besteht die Chance, beispielhaft ein „naturnahes, autoarmes und klimagerechtes Wohnen an der Peripherie“ als städtebauliches Leitbild am Anfang des 21. Jahrhunderts nachhaltig umzusetzen. Dabei geht es sowohl um die Bewahrung und Aufwertung der hochwertigen Freiflächen des Geländes als auch um die Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum.

Städtebauliches Ziel ist es, auf einer Fläche von ca. 39 ha Wohnquartiere einschließlich begleitender Gemeinbedarfsflächen sowie Versorgung und Dienstleistungen zu entwickeln, wobei auch die Integration eines möglichen Ersatzstandortes für die bestehende gewerbliche Nutzung geprüft werden soll. Auf einer Fläche von ca. 57 ha soll eine zusammenhängende naturnahe Parklandschaft („Grüne Mitte“) mit vielfältigen, auch landwirtschaftlichen Nutzungen unter gleichzeitiger weitgehender Bewahrung der vorhandenen hochwertigen Biotope und Lebensräume schützenswerter Arten gesichert und entwickelt werden.

Aus den naturräumlichen Gegebenheiten ergibt sich zwangsläufig eine bauliche Entwicklung an den Randbereichen mit nach Süden offener „Grünen Mitte“. Die Ausgestaltung der „Grünen Mitte“ wird in einem gesonderten natur- und landschaftsplanerischen Fachworkshop „Grüne Mitte“ erarbeitet.

In diesem städtebaulichen Workshopverfahren soll in einem diskursiven 2-stufigen Prozess die optimale städtebauliche Konzeption für die Wohnquartiere unter Berücksichtigung der Verflechtung und Vernetzung mit dem Landschaftsraum sowie der stadtverträglichen Anbindung mit den vorhandenen benachbarten Quartieren entwickelt werden. (...)

Freiräume / Vegetation:     (Seite 16)
(...)

Die genaue Abgrenzung zwischen Baugebiet und Grüner Mitte kann zu diesem Zeitpunkt noch nicht gezogen werden, da erst zum Herbst 2014 die Ergebnisse faunistischer Untersuchungen erwartet werden. Es ist vorgesehen danach für den Bereich des künftigen Baugebiets Befreiungen von § 44
BNatSchG zu beantragen [Ed: die dann offenbar vom Bezirksamt ‚durchgewunken‘ werden sollen, wie uns "Insider" am 24.3.2014 im FORUM mitteilte] und im Rahmen der Eingriffsbewältigung nach § 15 ff BNatSchG die hochwertigen Flächen zu schonen [Ed: aufgrund der Datenlage seit den 1980er-Jahren sowie den wegweisenden Erkenntnissen aus dem Fugmann/Janotta-Gutachten vom Dez. 2012 konnten Bürger bereits im Sommer 2013 die besonders zu schonenden Habitats-Flächen bestimmen (in Türkis eingefärbt)]. Auch die endgültige Lage von Zugangswegen kann erst dann in Abstimmung mit dem Fachworkshop „Grüne Mitte“ bestimmt werden.

Terminplan (Auszug):     (Seite 7)#  (Update am 31.5.2014)

Einführung und Ortstermin
[Protokoll dazu]
7. Mai 2014  
1. Stufe:
Abgabe der städtebaulichen
Entwürfe erste Stufe
2. Jun. 2014  
1. Workshop-Termin 18. Jun. 2014 1
2. Stufe:
Formulierung der vertiefenden
Aufgabenstellung und ggf.
Überarbeitung der
städtebaulichen Grundlage
24. Jun. 2014  
Abgabe der städtebaulichen
Entwürfe zweite Stufe
11. Aug. 2014  
2. Workshop-Termin 27. Aug. 2014  
Abschluss-Präsentation 15. Aug. 2014
19. Sep. 2014
2

Anmerkungen:
  1) Schon Anfang April kam dieser Plan ins Wanken. Der 1. Workshop soll nun erstam 18. Juni 2014 stattfinden..
  2) Die "Morgenpost" schreibt am 20.5.2014, daß das erst im September 2014 passieren wird.


Freiraumkonzept:     (Seite 29)
Die Quartiere werden durch Grünzäsuren mit hier angesiedelten Freizeit-, Spiel- und Kitaflächen deutlich voneinander abgegrenzt. Die Grünzäsuren vernetzen die umliegenden Bereiche mit der „Grünen Mitte“. Es sollen Ideen für den Übergang zwischen Bebauung und „Grüner Mitte“ entwickelt werden. Unter Berücksichtigung der naturschutzfachlichen Belange sollen darüber hinaus in Abstimmung mit den Beteiligten des landschaftsplanerischen Fachworkshops Ideen für eine eingeschränkte Zugänglichkeit und Vernetzung der „Grünen Mitte“ vorgeschlagen werden.

Die Grünflächen im zu bebauenden Bereich sollen eine hohe Aufenthaltsqualität aufweisen und Räume für die Bewohner zur Naherholung und für das Spielen der Kinder bieten. Dabei sind die unterschiedlichen Anforderungen an Privatsphäre und gemeinschaftliche Nutzungen der verschiedenen Nutzergruppen zu berücksichtigen.

Die Versickerung des Niederschlagswassers auf den Privatgrundstücken muss gewährleistet sein. Alternativ sind Konzepte zur Einleitung und Versickerung der Niederschlagswässer der Privatgrundstücke und auch der Straßen im Bereich der „Grünen Mitte“ (ggf. auch an mehreren Standorten) vorzuschlagen.

Wohnbebauung:     (Seite 30)
1.6.2014 (pls). Aus den hier gemachten Angaben läßt sich die Anzahl der einzelnen Wohnungsarten bestimmen. Danach sind von der Groth-Gruppe maximal geplant:

  • Einfamilien-Häuser:  675 Stck.
  • Eigentumswohnungen:  1.013 Stck.
  • Mietwohnungen:  1.012 Stck.
  • Summe:  2.700 Stck.


Zum Affen gemacht

15.4.2014 (pls). Aus der jetzt vorliegenden
Auskunft der Berliner Architektenkammer folgt, daß dieser Städtbauliche Wettbewerb (Workshop) für Lichterfelde-Süd von der Groth-Gruppe nicht bei der Architektenkammer zur Registrierung angemeldet wurde. Damit ergibt sich eine neue Situation, denn das Bezirksamt hat der Groth-Ausschreibung zugestimmt.

Das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf von Berlin ist also einverstanden, daß dieser "Workshop" für ein milliardenschweres Großprojekt auf einem 100-Hektar-Grundstück nicht nach der erst 2013 vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung herausgegebenen "Richtlinie für Planungswettbewerbe" (RPW 2013) durchgeführt werden soll. Diese Richtlinie setzt hierzulande den Standard für durchzuführende Wettbewerbe/Workshops, um diese vor allem „fair und lauter“ abwickeln zu können. [Architektenwettbewerbe]

Beim Lichterfelde-Süd-Workshop werden also nicht die Regeln der „RPW 2013“ angewandt. Aufgrund der bereits gemachten negativen Erfahrungen mit der „Bürger-Werkstatt“ am 23.11.2013 ist deshalb zu befürchten, daß Lichterfelde-Süd nun total in unfairer und unlauterer Art und Weise zum Nachteil von Mensch und Natur verplant wird. Das Bezirksamt hat sich — ohne Not — erneut zum Affen des Investors Groth gemacht.

[Fortsetzung im 2. Teil]




Investoren-Pläne für Lichterfelde-Süd:
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(Toronto/Houston)





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