PLS-Logo |   GROTH-GRUPPE — Teil 4:
  Bauprojekt Lichterfelde-Süd

khd
    Stand:  12.1.2015   (47. Ed.)  –  File: PLS/GROTH/GROTH-GRUPPE_Planungen_04.html


Diese Seite ist Teil des Bürger-Portals zur Stadt(ver)planung in Lichterfelde-Süd. Giesensdorf – wie Lichterfelde-Süd früher hieß – ist seit jeher das Stiefkind der (Bezirks-) Politiker. Manche von ihnen wissen noch nicht mal, wo „Giesensdorf“ überhaupt liegt — und entscheiden dennoch über gravierende Bauleitplanungen in dieser Gegend. Man schob und schiebt dort gerne etwas hin, was man in den feineren Wohnquartieren des Bezirks nicht so gerne sieht. [Ständig benachteiligt!]

Mitte Juli 2012 wurde bekannt, daß die österreichische „CA Immo“ in Lichterfelde-Süd aufgegeben hat und das rund 100 Hektar große Grundstück an die Berliner Groth-Gruppe zur weiteren Entwicklung verkauft hat. In diesem 4. Teil wird über den Fortgang der Planungen dieser neuen Eigentümerin berichtet.

I n h a l t :       [1. Teil]   [2. Teil]   [3. Teil]   [4. Teil]   [5. Teil]   [6. Teil]   [7. Teil]  

Groth-Gruppe — Der Landschaftsplanerische Workshop – Teil 1


[1. Teil]   [2. Teil]   [3. Teil]  

8.4.2014 (pls). Die krude Investoren-Logik kann Stadtplanung schon auf den Kopf stellen. Natürlich wäre es sinnvoll, diesen „Landschaftsplanerischen Workshop“ vor dem „Städtebaulicher Workshop“ durchzuführen, um für den Städtebau bereits die Natur-Expertise zu kennen. Aber die Groth-Gruppe baut lieber erst das Dach (auf Stelzen), bevor es das Fundament eines ‚Gebäudes‘ in Angriff nimmt — crazy! [Landschaftsplanung vor Bauleitplanung]


1. Workshop zur sogenannten „Grünen Mitte“

30.5.2014 (pls). Vorgestern flatterte nun eine Information herein, daß der erste „Landschaftsplanerische Workshop“ bereits am 20. Mai 2014 stattgefunden habe. Ob es im Vorfeld dazu auch eine Ausschreibung der Groth-Gruppe gab, ist derzeit unbekannt. Auch auf dem
Dialog-Portal der Groth-Gruppe waren dazu keine Informationen zu finden, obwohl diesem Natur-Workshop eine sehr große Bedeutung zukommt. Immerhin gibt es nun eine „vorläufige Liste der Teilnehmer“ am Workshop, und es soll auch Protokolle geben.

Kritische Fragen der Architekten

1.6.2014 (pls). Auf der Einführungsveranstaltung zum Städtebaulichen Workshop am 7. Mai 2014 kam auch die Natur-Problematik des Planungsgebiets zur Sprache. Das geht aus dem nunmehr vorliegenden
Protokoll (4,7 MByte PDF) hervor. Aus dem Kreis der teilnehmenden Architekten wurden dazu u. a. die folgenden Fragen gestellt (ab Seite 6):

Frage: Im Leitbild Masterplan wird durch die Quartiere entlang der Bahn erheblich in Waldfläche eingegriffen. Bedeutet dies, dass Wald aus naturschutzrechtlicher Sicht weniger wertvoll als die Biotope im Gebietsinneren ist?

Antwort: Eingriffe in europarechtlich geschützte Arten [siehe: FFH-Richtlinie der EU von 1992], in Biotope und Wald sind aufgrund unterschiedlicher Fachgesetze unterschiedlich zu bewerten: Bei Eingriffen in europarechtlich geschützte Arten [siehe: FFH-Arten in Lichterfelde-Süd] sind Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zwingend erforderlich, während Eingriffe in Biotope der Abwägung unterliegen. Bei Eingriffen in Waldflächen ist nach Abstimmung mit der Behörde „Berliner Forsten“ zu gegebener Zeit eine Bewertung der Qualität des Waldes im Rahmen eines Waldumwandlungsantrages vorzunehmen und Kompensationsmaßnahmen sind durch Ersatzpflanzung oder monetären Auszugleich zu leisten.

Frage: Können die derzeit bereits absolut nicht überplanbaren Flächen identifiziert und somit den Teilnehmern eine Abgrenzung zwischen überplanbarer und nicht überplanbarer Fläche zur Verfügung gestellt werden?

Antwort: Aufgrund des parallel stattfindenden Workshops zur „Grünen Mitte“ in dem Konzepte zur Erhaltung, zum Betrieb und zur Pflege der „Grünen Mitte“ entwickelt werden sollen, kann dies zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorliegen. Das Gebiet soll auch vom Städtebau aus zum jetzigen Zeitpunkt als Ganzes betrachtet werden dürfen. Die Übergangsbereiche sind dabei heute schon zu berücksichtigen. Nach dem ersten Workshoptermin sollen die Ergebnisse bzw. Erkenntnisse der Verfahren im Gegenstromprinzip zusammengeführt werden.

Diese (ganz sicher von der Groth-Gruppe sorgfältig redigierten) Antworten deuten daraufhin, daß die Groth-Gruppe fest mit entsprechenden behördlichen Dispensen rechnet, um auch eine Bebaubarkeit aller kritischen Bereiche zu erreichen (Plangebiet „als Ganzes“ betrachten). Von Bürgerseite gibt es bereits seit September 2013 eine Skizze der kritischen Bereiche (auch als PDF-Flyer Nr. 15).

Das Protokoll

12.1.2015 (pls). Seit gestern liegt nun doch noch das
Protokoll des 1. Natur-Workshops vor (3,5 MByte PDF).

[Fortsetzung im 2. Teil]


Groth-Gruppe — Zur Pferde-Beweidung ab 2013


14.6.2014 (pls). Die Beweidung des Parks-Range-Areals mit Pferden durch die Reitgemeinschaft Holderhof hat in 20 Jahren erheblich dazu beigetragen, daß sich in Lichterfelde-Süd eine offene Weidelandschaft mit außerordentlich großer Arten-Vielfalt entwickelte. Bis 2013 erfolgte diese Landschaftspflege in Eigenregie. Seit dem Eigentümerwechsel des Grundstücks mischt nun die Groth-Gruppe mit. Im Sommer 2013 diktierte diese neue Bedingungen für die Beweidung. Es dürfen nur noch rund 20 Hektar des 96-Hektar-Grundstücks beweidet werden. Außerdem läuft der Pachtvertrag derzeit nur bis Ende 2014.

Lichterfelde-Süd -- Beweidungsfläche ab 2013
^   Für die Beweidung zugelassene Flächen, wie sie in Anlage 2 des Pachtvertrags von 2013 festgelegt wurden. In Grün gestreift: Kernflächen der Beweidung (ca. 20 ha). In Rot umrandet: Zusätzlich mögliche, temporäre Weideflächen. In Gelb: Teilflächen für Paddocks, Heulager und Reitplatz.

Interessant an dieser Darstellung ist auch, daß die Flächen in den Plan der Grothschen Bauphantasien eingezeichnet wurden. Zum Vergleich:
[Groth- Bauplanung vom Aug. 2013] [Blick von NO auf das Gelände]   (Repro: 13.6.2014 – khd-research)


15.6.2014 (pls). Frau Anne Loba von der Reitgemeinschaft Holderhof präzisierte und ergänzte heute diese Angaben:

Dieser Plan — auch im Workshop zur "Grünen Mitte" von Herrn Janotta gezeigt und leider missverständlich kommentiert — zeigt nur die AKTUELLE (bis Ende 2014, mit Optionn auf Verlängerung) Vereinbarung zwischen Eigentümer und RG Holderhof:

Grün schraffiert: Kernflächen Beweidung (ca. 20 ha).
Rot: Optionale Beweidungsflächen, d. h. zur Zeit noch unter unserer Nutzung = Pflege.
Gelb: Sonstige Betriebsflächen, d. h. aktuell noch zur Aufrechterhaltung der aktuellen "Bewirtschaftung" erforderliche Flächen, künftig Bauland.
Rand: Eingemessenes Bauland, aktuell nicht mehr beweidet.

OB es "zukünftige" Beweidungsflächen gibt, und WO diese liegen werden, sollte sich im Laufe der Workshops konkretisieren. Es gibt z. Zt. keine Vereinbarungen für die Zukunft.

24.8.2014 (pls). Beim 2. Workshop zur „Grünen Mitte“ konnte am 4. Juli 2014 über folgendes Konsens hergestellt werden, dem die Groth-Gruppe nicht widersprach:

Der Workshop „Grüne Mitte“ bekennt sich dazu, dass diese wertvolle und spezielle Landschaft durch die Fortführung der Beweidung gesichert und erhalten werden soll.
Nachzulesen ist das im
Workshop-Protokoll ab Seite 2. Der Pachtvertrag mit der Reitgemeinschaft Holderhof, der Ende 2014 ausläuft, soll verlängert werden, kündigte die Groth-Gruppe an.


Groth-Gruppe — Der Städtebauliche Workshop – Teil 2


[1. Teil]   [2. Teil]   [3. Teil]   [4. Teil]  

23.6.2014 (pls). Anfang Juni haben die Architektur-Büros ihre ersten Entwurfsideen für Lichterfelde-Süd bei der Groth-Gruppe abgegeben. Die den Städtebaulichen Workshop koordinierende Freie Planungsgruppe Berlin (FPB) hat mit Experten eine Vorprüfung der Entwürfe vorgenommen sowie einen „Vorprüfbericht der 1. Stufe“ (13,8 MByte PDF) zusammengestellt. Am 18. Juni 2014 wurden die Konzepte im Workshop diskutiert. Ein Bericht des Aktionsbündnisses dazu liegt noch nicht vor. [ALL-Bericht]

Um hier einen ersten Überblick über die Planideen der Architekten und Stadtplaner zu geben, wurden die folgenden Minis der Entwürfe reproduziert. Den Planungen (Schwarzpläne) ist in Farbe die bereits dokumentierte Karte „Wertigkeit der Biotope anhand Artvorkommen (Gesamtaggregation)“ überlagert, um den Naturverbrauch aufzuzeigen.

Aber darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, denn diese Wertigkeitskarte ist noch nicht endgültig. Außerdem muß für die Dispens-Erteilung jede vorkommende FFH-Art einzeln betrachtet werden, und deren Verbreitung ist teilweise größer, als die Überlagerung anzeigt (Beispiel: Zauneidechse).


Erste Architekten-Ideen zur
Bebauung von Lichterfelde-Süd


Aus dem FPB-Prüfbericht vom 16. Juni 2014 (Seite 40 + 41).

(Alle Repros: 22.6.2014 – khd-research)


LiS-Planung -- Büro 01      
^  01: Entwurf des Büros „casanova & hernandez“. Wohnungen = 2.971, Bauland = 35,5 ha, Straßen = 4,5 km.
LiS-Planung -- Büro 02
^  02: Entwurf des Büros „Christoph Kohl“. Wohnungen = 2.676, Bauland = 39,6 ha, Straßen = 6,7 km.

LiS-Planung -- Büro 03      
^  03: Entwurf des Büros „Cramer Neumann“. Wohnun- gen = 2.500, Bauland = 40,0 ha, Straßen = 14,8 km.
LiS-Planung -- Büro 04
^  04: Entwurf des Büros „Grüntuch Ernst“. Wohnungen = 2.325, Bauland = 39,2 ha, Straßen = 4,1 km.

LiS-Planung -- Büro 05      
^  05: Entwurf des Büros „Hilmer & Sattler“. Wohnungen = 2.298, Bauland = 39,1 ha, Straßen = 7,3 km.
LiS-Planung -- Büro 06
^  06: Entwurf des Büros „Lorenzen“. Wohnungen = 2.597, Bauland = 40,5 ha, Straßen = 5,7 km.

LiS-Planung -- Büro 07      
^  07: Entwurf des Büros „nps tchoban voss“. Wohnungen = 2.707, Bauland = 39,8 ha, Straßen = 6,1 km.
LiS-Planung -- Büro 08
^  08: Entwurf des Büros „O3 Architekten“. Wohnungen = 2.346, Bauland = 33,4 ha, Straßen = 2,6 km.

[ Zu den weiterentwickelten Entwürfen ]


Quervergleiche: Städtebauliche und Freiraumplanerische Struktur:     (Seite 36)
Die Auseinandersetzung mit dem Naturschutz, der erforderliche Lärmschutz und die Umsetzung des Programms hat bei den meisten Arbeiten zu einer mehr oder weniger geschlossenen mehrgeschossigen Gebäudestruktur am Rand und einer Abstaffelung der Gebäude zur „Grünen Mitte“ mit Reihen- und Doppelhäusern geführt.

Eine Arbeit (Lorenzen) schlägt dagegen vor, den Rand zur „Grünen Mitte“ durch Geschossbauten zu formulieren. Bei Casanova + Hernandez wird eher eine urbane gemischte Struktur vorgeschlagen, die nur wenige Reihen- und Doppelhäuser bietet. Auch 03 Architekten schlagen eine Durchmischung von verschiedenen Bautypologien in den Blöcken vor.

Die meisten Arbeiten bilden Quartiere heraus, die entweder deutlich durch große Grünzäsuren voneinander abgesetzt sind, wie bei Grüntuch Ernst, Cramer Neumann auch Christoph Kohl oder durch eine kleinteiligere Grünvernetzung wie bei nps tchoban voss, Casanova + Hernandez.

03 Architekten verzichten auf Grünzensuren und Gruppieren die Quartiere um Quartierparks. HSA gliedern ihr Gebiet nur im nördlichen Teil, ebenfalls durch einen großen Quartierpark, Lorenzen durch die Rahmen der Geschossbauten der ansonsten großflächigen Struktur.

Während die meisten Arbeiten die einzelnen Quartiere jeweils ähnlich strukturieren, haben die Quartiere bei Christoph Kohl jeweils ganz unterschiedliche Charaktere und versuchen jeweils einen örtlichen Bezug herzustellen. Auch bei HSA unterscheiden sich die Quartiere, allerdings weniger ausgeprägt.

Zur Thermometersiedlung bildet der überwiegende Teil der Arbeiten eine Gebäudekante an, die durch Grünzäsuren geöffnet ist. Christoph Kohl macht als Einziger Vorschläge zur baulichen, räumlichen und nutzungsstrukturellen Verzahnung. 03 Architekten lockern die Kante durch zurückgesetzte niedrigere Gebäude und Entréepark auf.

Während die Hälfte der Arbeiten maximal 5 – 6 Geschosse aufweist, schlagen Cramer Neumann, HSA und Christoph Kohl am Stadtplatz auch städtebauliche Dominanten vor. Casanova + Hernandez betonen verschiedene Quartiere durch höhere Gebäude.

Ein Stadtplatz wird von allen Arbeiten entweder direkt zum S-Bahnhof orientiert oder in das Gebiet hineingezogen, angeboten. Bei Christoph Kohl bildet der S-Bahnhof und Stadtplatz am stärksten auch den Ausgangspunkt für die Baumassenverteilung.

Im Übergang zur „Grünen Mitte“ werden unterschiedliche Lösungen angeboten, von dem Hineinziehen der Natur durch Grünzäsuren bei Cramer Neumann, der Inseln in der Natur wie bei Grüntuch Ernst oder der städtischen Abgrenzung wie bei Lorenzen oder ansonsten als Siedlungskanten. Casanova + Hernandez und nps tchoban voss bilden eine Pufferzone aus. Lorenzen und Christoph Kohl schlagen auch Freiräume / Aktionsraume vor, die zur „Grünen Mitte“ orientiert sind. HSA und 03 Architekten trennen bewusst die Frei- und Grünflächen für die Quartiere von der „Grünen Mitte“.

Wegeverbindungen oder eine Promenade am inneren Rand werden von den meisten Arbeiten vorgeschlagen. Bei Lorenzen und 03 Architekten ist diese auch als Erschließung notwendig.


Ganz schön dicht

29.6.2014 (pls). Bereits beim ersten Blick auf die
Architekten-Ideen für Lichterfelde-Süd fällt die hohe bauliche Dichte aller 8 Entwürfe auf. Denn man kann in den Schwarzplänen mit der im Norden vorhandenen ‚hohen‘ Thermometer-Siedlung (geplant in den 1960er-Jahren) und der ‚flachen‘ Woltmann-Siedlung (geplant in den 1980er-Jahren) vergleichen. Beide Altsiedlungen sind wesentlich ‚luftiger‘ konzipiert als die nagelneuen Workshop-Entwürfe für das Südareal (13,8 MByte PDF). Die Stadtplanung lag damals noch in staatlicher Hand.

Die hohe Dichte ist natürlich den Vorgaben durch die Groth-Gruppe (Aufgabenstellung) sowie der Senats-Forderung im „StEP Wohnen“ (ursprünglich 3.000 Wohnungen) geschuldet. So kann das jedenfalls kein neues Wohnquartier zum Wohlfühlen werden, zumal wenn dort auch noch die Mieten besonders hoch ausfallen werden. Bislang ist kein Sozialer Wohnungsbau vorgesehen.

Aus rein stadtplanerischer Sicht kann es in Lichterfelde-Süd nicht darum gehen, aus dem Grund und Boden den optimalen Profit für einen Investor zu ziehen. Das Ziel muß vielmehr sein, das gesamte Stadtviertel durch Wohnungs- und Gewerbe-Bau südlich der Réaumurstraße zu stabilisieren, was nur mit staatlichen Vorgaben gelingen kann. Daß dort auch Naherholungsflächen für alle geschaffen werden müssen, sollte angesichts der Vorgeschichte eine Selbstverständlichkeit sein. Aber davon ist in den Entwürfen der Planungsbüros eigentlich nichts zu erkennen. Der sogenannten „Grünen Mitte“ kommt jedenfalls eine völlig andere Funktion zu.

Und dabei hatten schon vor 2 Jahren die Bürger im „1. Bürger-Dialog“ am 19. April 2012 sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, was dort entstehen sollte. Offensichtlich ist diese Bürger-Liste längst bei den Planern in der Schublade „Bürgerträumereien“ verschwunden. Immerhin kommen in den Erst-Entwürfen einige sinnvolle Ideen vor: Einbeziehung der Thermometer-Siedlung, Gewerbe an der lärmenden Anhalter Bahn, Verteilung der Ladenlokale auf die Häuserblöcke im Bereich der Réaumurstraße, naturbeförderndes Regenwasser- Management, um nur einige zu nennen.

Ob man nun bei der Weiterentwicklung der Entwürfe zu einer soliden Stadtplanung findet, muß abgewartet werden. Um das halbwegs zu erreichen, wäre aber mindestens notwendig (ohne die noch zu bewältigenden Natur- und Sozial-Belange):
Letztendlich bedeuten diese (sicher noch unvollständigen) Vorschläge eine Reduzierung der Anzahl der Wohnungen. Aber mit dem Neubau von um die 1.800 Wohnungen wird man dem Stadtviertel von Lichterfelde-Süd eher gerecht und handelt sich nicht viele Folgeprobleme ein, die dann mit dem Geld der Steuerzahler zu beheben wären. Es ist gesetzliche Aufgabe der Amtsplaner, das sehr genau im Auge zu behalten. Aber derzeit bestehen Zweifel, ob sie in Steglitz-Zehlendorf dieser Aufgabe gewachsen sind.

[02.07.2014: Zwischenbilanz des Aktionsbündnisses]


Groth-Gruppe — Aktuelle Informationen   (Stand: Juli 2014)


Die Groth-Gruppe informiert

Dokumentation der Startseite des Portals „Lichterfelde Süd im Dialog“.

Aus: Lichterfelde-Sued-im-Dialog.de, Groth-Gruppe Berlin, 1. Juli 2014, 00.14 Uhr MESZ (Download-Zeitpunkt). Alle Links und [...]-Anmerkungen wurden in dieser Dokumentation redaktionell hinzugefügt. [Original]

Auftakt zum städtebaulichen Workshop für Lichterfelde-Süd

Am Mittwoch, dem 7. Mai 2014, startete der städtebauliche Workshop zum Bauvorhaben Lichterfelde Süd mit einer Vor-Ort-Einführung im interkulturellen Kinder-, Jugend- und Familienzentrum Bus-Stop e.V.. Anwesend waren neben Bezirksbürgermeister Norbert Kopp und den beiden Stadträten Norbert Schmidt und Christa Markl-Vieto, die Verantwortlichen der Senatsverwaltung, des Bezirksamtes und der Groth Gruppe sowie Politiker aller Fraktionen aus der BVV Steglitz-Zehlendorf, Vertreter des Umwelt- und Naturschutzamtes und Sprecher der Bürgerinnen und Bürger.

Zum Workshop wurden die folgenden acht international renommierten Architekturbüros eingeladen, die in der Auftaktveranstaltung fachliche Hinweise (insbesondere zum Schallschutz) sowie weitere Informationen der anwesenden Landschafts- und Freiraumplaner zum Thema der „Grünen Mitte“ erhielten:

Casanova + Hernandez Architekten, Rotterdam; Christoph Kohl Gesellschaft von Architekten, Berlin; Cramer Neumann Architekten, Berlin; Grüntuch-Ernst Architekten, Berlin; Hilmer & Sattler + Albrecht, München + Berlin; Lorenzen & Partner, Kopenhagen + Berlin; nps tchoban voss, Hamburg + Berlin + Dresden; O3 Architekten, München.

Wie geht es weiter?

Nach einer
Vorprüfung der städtebaulichen Entwürfe wird am 18. Juni 2014 eine ausgewählte Jury eine erste Beurteilung vornehmen. Nach Überarbeitung der Entwürfe und vertiefenden Aufgabenstellung folgt am 27. August 2014 ein weiterer Workshoptermin, bevor am 19. September 2014 die Abschlusspräsentation erfolgt.

Was ist das Ziel des städtebaulichen Workshops?

Ziel des städtebaulichen Workshop-Verfahrens ist es, die optimale, konsensfähige städtebauliche Konzeption zu finden. Dies erfolgt in enger Abstimmung mit dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf sowie dem Fachgremium „Grüne Mitte“.

Das städtebauliche Konzept wird sowohl die Grundlage für das Bebauungsplanverfahren bilden als auch für die im Parallelverfahren durchzuführenden Änderungen des Flächennutzungsplans (FNP).

Welche Bebauung ist geplant?

Auf dem insgesamt ca. 96 Hektar großen Areal ist die Entwicklung eines 39 Hektar großen Wohnquartiers vorgesehen, das durch sogenannte „Wohnfolge- und Infrastruktureinrichtungen“ ergänzt wird.

Die weiteren 57 Hektar sollen als umfangreiche Freifläche erhalten werden. Geplant ist eine „Grüne Mitte“ mit vielfältigen, auch landwirtschaftlichen Nutzungen, während gleichzeitig die vorhandenen, hochwertigen Biotope und Lebensräume schützenswerter Arten gesichert werden. Die weitere Konkretisierung der „Grünen Mitte“ ist Gegenstand eines gesonderten landschaftsplanerischen Fachworkshops.

Die Ergebnisse der Werkstatt am 23.11.2013 finden Sie hier:
Werkstattergebnisse [*]. Das Protokoll der Informationsveranstaltung am 05.11.13 hier: Dokumentation.

Landschaftspark und Gartenstadt

Im Süden von Berlin-Lichterfelde hat sich während des Krieges und der deutschen Teilung zwischen Osdorfer Straße, Reaumurstraße und S-Bahn ein ca. 96,5 ha großes Freigelände an der Stadtgrenze zu Brandenburg herausgebildet. Bis 1993 wurden Teile davon von der US-Armee als Übungsplatz genutzt, der Rest verwilderte und beheimatet heute in Teilbereichen hochwertige Biotope, die Lebensraum für schützenswerte Tier- und Pflanzenarten bieten. Durch eine extensive Pferdebeweidung auf größeren Flächen entstand hier während der letzten 20 Jahre eine strukturreiche und vielfältige Naturlandschaft.

Gleichzeitig gehört das Gelände zu den wenigen größeren und zusammenhängenden Freiflächen Berlins, auf denen dringend benötigte Wohnquartiere für die stetig wachsende Einwohnerzahl der Stadt entstehen können.

Mit dem Projekt Gartenstadt Lichterfelde Süd haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, sowohl die vorhandenen Biotope zu erhalten und teilweise als Landschaftspark zugängig zu machen, als auch qualitativ hochwertige und den Bedürfnissen der künftigen Bewohner entsprechende Wohnungen zu schaffen. Ebenso wird es vorrangiges Ziel sein, die Schaffung der erforderlichen Wohnfolge-Infrastruktur parallel sicher zu stellen.

Zielvorgabe für den folgenden Realisierungsworkshop ist es daher, städtebauliche Lösungen zu entwickeln, welche die vorhandene Natur mit dem städtischen Leben verbinden, im Sinne des städtebaulichen Leitbilds vom „naturnahen, autoarmen, klimagerechten Wohnen an der Peripherie“. Dabei sind circa 57 ha für den Landschaftspark vorgesehen und 39 ha für das Wohnquartier, das seinerseits von Grünschneisen durchzogen sein wird, um die Naturverbindung zwischen Umland, dem künftigen Landschaftspark und der neuen Bebauung zu unterstreichen. (...)

[
Planungsstand im Sep. 2014]


Groth-Gruppe — Der Landschaftsplanerische Workshop – Teil 2


[1. Teil]   [2. Teil]   [3. Teil]  

2. Workshop zur sogenannten „Grünen Mitte“

18.7.+10.8.+27.8.2014 (pls). Der 2. „Landschaftsplanerische Workshop“ fand am 4. Juli 2014 im BVV-Saal Zehlendorf statt. Soweit bekannt war neben einer Gruppenarbeit zu vorgegebenen Themen auch der Einstieg in die Beurteilung der 8 stadtplanerischen Entwürfe sowie ihrer jeweiligen Auswirkungen auf den Naturbestand Thema.

Zur Themen-Arbeit gibt es ein
Foto-Protokoll der Mediator GmbH vom 9.7.2014 (7,7 MByte PDF), das aber nur Äußerungen plakativ wiedergibt. Immerhin kommen dort die Stichworte „LSG“ (Landschaftsschutzgebiet) und sogar „CEF-Maßnahmen“ (für die bedrohten FFH-Arten) vor, ohne aber konkret zu werden. Inzwischen gibt es zu diesem Workshop auch einen Entwurf eines Protokolls in Textform vom 8.8.2014, in dem Einzelheiten zu finden sind (4,5 MByte PDF).

In diesem Text-Protokoll heißt es auf Seite 6 zur weiteren Entwicklung der „Grünen Mitte“ als Ergebnis aus den Arbeitsgruppen:

„Es bestehe ein Konsens darüber, dass die „Grüne Mitte“ ein Ort sein solle, der allen Bürgerinnen und Bürgern gleichermaßen zur Verfügung stehen soll, und dass das Beweidungskonzept auf einer noch zu bestimmenden Fläche erhalten und weiterentwickelt werden soll. Die „Grüne Mitte“ soll kein reines Naturmuseum sein, sondern auch aktiv genutzt werden können. Denkbare Angebote könnten sein: Ponyreiten, spezifische Angebote für Kinder und Jugendliche, Lehrpfade, Aussichtspunkte und die Förderung der Wahrnehmung von Natur und Tier. Wichtig sei, dass die „Grüne Mitte“ zusammenhängend bleibt und nicht zerschnitten wird. Darüber hinaus wird für die Nutzung des vorhandenen Wegesystems und für Nutzungsmöglichkeiten zumindest für tagsüber plädiert. (...)

Es bestehe Konsens darüber, dass die vorhandene Infrastruktur genutzt werden sollte, und dass es große zusammenhängende Offenflächen geben sollte. Ein Biotopverbund nach Brandenburg und der Erhalt der Topografie seien erwünscht. Eine Frage, die sich der Gruppe gestellt habe, sei gewesen, ob es möglich sei, ein Landschaftsschutzgebiet einzurichten. Kurzfristig sei wichtig, die Einbindung der Anwohnerinnen und Anwohner umzusetzen und sie weiter zu sensibilisieren für den weiteren Fortgang. Weiterhin wird vorgeschlagen einen Förderverein „Lichterfelder Weidelandschaft“ zum Erhalt der Weidelandschaft zu gründen. Eine weitere Möglichkeit sei die Beantragung von EU-Geldern für den Naturschutz.“


Martin Janotta bildet Blöcke

18.7.2014 (pls). Wichtig ist vermutlich ein Folien-Referat „
Workshop Grüne Mitte“ (2,8 MByte PDF) von Martin Janotta (im Text-Protokoll des Workshops mit „Anlage 2“ und „Anlage 4“ bezeichnet). Janotta gab zünächst einen Überblick über die derzeitigen Erkenntnisse im Verfahren. Im 2. Teil skizzierte er ein Konzept zum Erhalt von Natur, wobei aber noch ganz viele Fragezeichen vorkamen.

In diesem Zusammenhang präsentierte Janotta eine neue Karte, in der das Lichterfelder Planungsgebiet in 11 Blöcke unterteilt ist. Es bleibt etwas unklar, was mit dieser Karte bezweckt werden soll. Immerhin ließe sich für jeden Block abschätzen, welche Naturschutz-Kosten auf den Investor zukämen, wenn er hier bauen würde.


Lichterfelde-Süd -- Einteilung in 11 Blöcke
^   Blockbildung durch das F/J-Büro (Juli 2014), wobei derzeit unklar ist, nach welchen Kriterien diese Unterteilung erfolgte. Als Basis dient die Aggregationskarte (Mai 2014). Man beachte, daß sich der Block 4 von der Osdorfer Straße bis zur Anhalter Bahn erstreckt.   (Repro: 17.7.2014 – khd-research)

Vorkommen
von
I m   B l o c k Anm.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
Besonders streng geschützte FFH-Arten (Anhang IV der FFH-Richtlinie der EU)
Zauneidechse X X X X X X X X X X X  
Wechselkröte X   X X X X X X X X X  
Moorfrosch     X X X   X X   X X  
Knoblauchkröte X   X               X  
Gr. Feuerfalter X   X X X X X X X X X  
xxx                        
Geschützte Vogel-Arten (xxx)
Nachtigall X   X X X X X X X X X  
Neuntöter X   X X X X X X X X X  
Dorngrasmücke X   X X X   X X   X X  
xxx                        
  1) xxx.
  2) xxx.
  3) xxx.


Büro Lützow 7 hat erste Ideen

22.8.2014 (pls). Auch das
Büro Lützow-7, das derzeit im Auftrag der Groth-Gruppe an dem eigentlichen Master-Plan für Lichterfelde-Süd arbeitet, präsentierte auf dem Workshop in einem Folien-Vortrag erste Ideen zur „Grünen Mitte“. Zwar gibt es davon ein PDF-Dokument „Grüne Mitte — Ausblicke — Erste Ideen“ (7,4 MByte PDF). Leider ist dessen technische Qualität nicht so gut (vieles ist nicht klar erkennbar oder lesbar), weshalb auf eine Online-Stellung (zunächst) verzichtet wurde. [Vorschlag für die „Grüne Mitte“]

Aufgefallen ist die Idee, einen Teil der Durchwegung der „Grünen Mitte“ mit aufgeständerten Stegen vorzunehmen, so daß die Natur ungestört bleibt. Allerdings könnten solche Stege das Landschaftsbild der Weidelandschaft deutlich verändern, zumal dazu an einigen Stellen Erdaufschüttungen erforderlich wären. Deshalb werden auch andere Vorschläge für die die Ausbildung der Wege gemacht.

[Fortsetzung im 3. Teil]


Investoren-Pläne für Lichterfelde-Süd:
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